Familenwanderung auf der Schwäbischen Alb – Rundweg vom Blautopf zur küssenden Sau

Mit der Schwäbischen Alb konnten wir, als Münchner Familie, unberechtigerweise, wenig anfangen. Umso interessanter wurde es, als unser Jüngster sich für den Sommerurlaub gewünscht hat, dorthin zu fahren. In erster Linie, um Steine zu klopfen und Fossilien zu sammeln – darüber hatte er eine spannende Reportage gesehen. Ganz klar war aber auch, als der Urlaub stand, dass wir den Blautopf besuchen – unseres Erachtens die Sehenswürdigkeit Nummer Eins der Region. Und: Es hat sich echt gelohnt! Aber lest selbst…

Familienwanderung auf der Schwäbischen Alb – Rundweg vom Blautopf zur küssenden Sau

Was ist der Blautopf?

Der Blautopf ist die zweitgrößte Karstquelle  in Deutschland und Teil des umfangreichen Höhlensystems der Schwäbischen Alb, das durch die Auflösung von Kalkstein im Laufe von Jahrtausenden entstanden ist. Das Wasser des Blautopfs stammt aus dem umliegenden Karstgebiet und wird durch das unterirdische Höhlensystem gesammelt. Der Blautopf selbst hat eine Tiefe von rund 21 Metern, wobei seine tiefste Stelle bislang bei 42 Metern im darunterliegenden Höhlensystem liegt.

Das Besondere am Blautopf ist seine intensive blaue Farbe, die dem Blautopf seinen Namen gibt. Sie entsteht durch den sogenannten “Tyndall-Effekt”. Dabei wird das Licht im Wasser gestreut, wobei vor allem die kurzwelligen, blauen Anteile des Lichts reflektiert werden, während die anderen Anteile absorbiert werden. Dies verleiht dem Blautopf seine knallblaue Farbe.

Start der Wanderung am Blautopf

Geparkt haben wir auf einem der unzähligen, kostenpflichtigen Parkplätze rund um den Stadtkern von Blaubeuren. Nach einem kurzen Rundgang um den Blautopf folgen wir der Beschilderung in Richtung BrillenhöhleNach wenigen Minuten erreicht ihr den Wald, wo der Weg leicht ansteigt. Der Weg führt euch zur Brillenhöhle, einer prähistorischen Fundstätte, die schon vor 35.000 Jahren von Menschen bewohnt war. Diese Höhle liegt am Fuß des steilen Felsen und ist ein kleiner Abstecher wert, vor allem wenn die Kinder sich für Höhlen und Geschichte interessieren.

Aufstieg zur Küssenden Sau

Nach der Brillenhöhle beginnt der eigentliche Anstieg zur „Küssenden Sau“. Der Weg führt euch in Serpentinen durch den dichten Mischwald. Der Pfad ist gut ausgebaut, aber stellenweise steil und steinig. Hier ist festes Schuhwerk ein Muss, für Kinderwagen und kleinere Kinder ist der Weg nicht geeignet. Der Aufstieg von der Brillenhöhle dauert etwa 30 bis 40 Minuten. Während Ihr weiter bergauf geht, öffnen sich gelegentlich kleine Lichtungen, die euch schon erste Ausblicke auf die umliegenden Hügel bieten. Traumhaft, und vor allem an heißen Tagen angenehm schattig!

Die Küssende Sau

Nach dem Anstieg erreicht ihr die „Küssende Sau“, eine markante Felsformation aus Jurakalk, die durch Erosion ihre charakteristische Form bekommen hat. Die beiden Felsen sehen aus wie zwei Schweine, die sich küssen, daher der Name – echt lustig! Von hier aus habt ihr eine wunderbare Aussicht über die Schwäbische Alb, besonders bei klarer Sicht. D

Abstieg und Rückweg

Nachdem ihr die Aussicht genossen habt, macht ihr euch auf den Rückweg. Der Abstieg erfolgt auf demselben Weg. Der Rückweg ist etwas leichter, da es bergab geht. Der Weg führt euch zurück nach Blaubeuren, deren Stadtkern Ihr unbedingt besuchen solltet. Die liebevoll restaurierten Fachwerkhäuser sind einfach putzig!

Praktische Tipps für Eure Wanderung

  • Gesamtlänge: Die Strecke hin und zurück beträgt etwa 7 bis 8 Kilometer.
  • Dauer: Rechnet mit etwa 3,5 bis 4 Stunden Gehzeit, inklusive Pausen.
  • Schwierigkeit: Die Wanderung ist mittelschwer. Der Anstieg zur Küssenden Sau erfordert ein wenig Kondition, ist aber für Kinder ab etwa 6 Jahren gut machbar.

Diese Wanderung ist perfekt für einen Tagesausflug und bietet eine wunderbare Kombination aus Natur, Kultur und natürlich viel Familienzeit, um auf dem Weg ausgiebig zu ratschen!

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