“Wie fandet ihr denn eigentlich heute das Steine klopfen?”Als es darum ging, welches Urlaubsziel wir in unserem Sommerurlaub ansteuern wollen, war mein 11-Jähriger ganz klar: Er möchte in die Schwäbische Alb, um Steine zu klopfen und Fossilien zu sammeln. Darauf wäre ich nie im Leben gekommen… Aber gesagt, getan. Und: es war ein echter, ganz überraschend schöner Kurzurlaub, den wir drei Nächte lang auf der Schwäbischen Alb verbracht haben. Denn neben dem Fossilien sammeln gab es noch viele andere tolle Ausflugsziele, die wir angesteuert haben und über die wir berichten werden. Aber heute zum Fossilien sammeln auf der Schwäbischen Alb!
Steine klopfen und Fossilien sammeln auf der Schwäbischen Alb
Es gibt auf der Schwäbischen Alb mindestens sieben Steinbrüche, in denen Ihr mit Euren Kids Fossilien sammeln könnt – ich liste sie unten noch auf. Der Bekannteste ist der Urweltsteinbruch in Holzmaden, aber da wir an einem Montag unterwegs waren, und die klassischen, touristisch mehr erschlossenen Steinbrüche an diesem Tag Ruhetag haben, haben wir uns für den Schiefersteinbruch Komer entschieden.
Kurz vorab: Wir hätten uns vorab nicht vorstellen können, wie viel Spaß dieses Steine klopfen und Fossilien sammeln macht. Und was man tatsächlich, mit wenig Mühe, in kürzester Zeit aus den Steinen herausklopft! Konkret handelt es sich um Ammoniten. Ammoniten sind ausgestorbene Meerestiere, die am Ende der Kreidezeit vor etwa 66 Millionen Jahren aus, zeitgleich mit den Dinosauriern. Ammoniten sind bekannt für ihre charakteristischen, spiralig eingerollten Schalen, die oft kunstvoll gemustert sind.
Der Schiefersteinbruch Komer
Achtung, hier gibt es praktisch keine Infrastruktur außer zwei Dixi-Toiletten und einen Eintrittstand, wo man Hammer und Meißel ausleihen kann, findet sich hier nichts. Also Getränke mitnehmen und an heißen Tagen Kopfbedeckung auf keinen Fall vergessen. Und dann geht es schon los mit Hammer und Meißel, die man für wenige Euros leihen kann. Und, so komisch es sich anfühlt, zwischen Maisfeldern im Nirgendwo in einer Steingrube rumzuwerkeln – man hat innerhalb von kürzester Zeit etliche Fossilien aus den Steinen gehauen. Eigentlich ist es kein Glück, etwas zu finden, ein paarmal Klopfen und schon hat man die erste Fossil entdeckt.
Große Kunst aber ist es, ganze, intakte Fossilien zu finden, was bei uns zu leichter Frustration geführt hat! Eine Besonderheit: Die Fossilien der Schwäbischen Alb leuchten golden! Die goldene Farbe, die manchmal bei Ammonitenfossilien beobachtet wird, entsteht durch Mineralisierung, bei der das ursprüngliche Material der Schale durch verschiedene Minerale ersetzt wurde, während das Fossil in Gestein eingeschlossen war. Das ideale Mitbringsel für Freunde und Verwandte, aber auch als Souvenir!