Wanderung auf den Laber bei Oberammergau

Unsere Bergschuhe stehen schon lange parat – endlich dürfen wir sie anziehen! Wir packen unsere Kinder ein und fahren Richtung Oberammergau, genauer gesagt, an den Fuß des Labers. Laut Wanderführer sollen wir oben mit der schönsten Aussicht auf das bayerische Alpenvorland beglückt werden und sind gespannt, ob es stimmt.

Wanderung auf den Laber in Oberammergau

Unser Aufstieg oder Auffahrt

Da wir mit mehreren Familien unterwegs sind (das kleinste Kind fünf Jahre alt) und wir nicht gleich bei der ersten Bergtour des Jahres mit einer riesigen Wandertour starten möchten, entscheiden wir uns mit der Gondel auf den Laber zu fahren und um den Soilasee in das Tal zu wandern. Am Laber hat man mehrere Wandermöglichkeiten. Es gibt vier verschiedene Routen (hier mehr Infos über die Touren) und für jeden Anspruch ist etwas dabei.

Laber Bergbahn

Die Gondeln der Laber Bergbahn sind klitzeklein, für maximal zehn Personen ausgelegt. Wir steigen in die kleine Gondel und schweben den Laber hinauf. Nach ca. acht Minuten erreichen wir den Berg und werden am Restaurant mit einem unglaublichen Ausblick belohnt.

Ettaler Mandl und der Klettersteig

Wir starten unsere Wanderung in Richtung Soilasee und werden direkt von Wanderern angesprochen, die uns darauf hinweisen, dass sich auf dem Abstieg zum Soilasee mehrere Schneefelder befinden, die mit Kindern schwieriger zu meistern sind. Kurzentschlossen entscheiden wir uns, um das Ettaler Mandl zu laufen und uns dabei die Kletterstelle auf den Gipfel anzusehen, die wir erklettern könnten, wenn wir die passende Ausstattung dabei hätten (Klettersteig-Gurt).

Der Weg um das Ettaler Mandl ist wunderschön: Es riecht nach Erde, Moos und die Sonne fällt durch die Bäume hindurch. Die Kinder springen über Wurzeln, kraxeln auf kleine Aussichtssteine und sind glücklich. An der Kletterstelle angekommen, bewundern wir die Kletterer, die sich voll ausgestattet in die Drahtseile einklicken und peau en peau auf das Ettaler Mandl klettern.

Schnee im Juni

Wir laufen am Einstieg auf das Ettaler Mandl weiter und erreichen ein Schneefeld, dass wir überqueren müssen. Für die Kinder ist es Abenteuer pur, sie hangeln sich an Bäumen bergab, erreichen das Schneefeld und sind fasziniert, im Juni mit kurzen Hosen über Schnee zu laufen.

Um das Ettaler Mandl herum erreichen wir die Nordseite des Labers und haben einen Blick über die bayerischen Voralpenseen. Zu unseren Füßen liegt der Staffel-, Rieg-, Ammer- und Starnberger See.

Schneeballschlacht im Juni

Unser Weg führt uns unterhalb eines großen Schneefeldes in den Wald Richtung Soilasee. Die Papis machen sich einen Spaß und beginnen eine Schneeballschlacht. Eine herrliche Erfrischung bei den heißen Temperaturen – mitten im Juni!

Bergab zum Soilasee

Im Wald angekommen, wandern wir an riesigen Felsen vorbei und klettern über große Baumstämme, die über den Wanderweg liegen. Kurz darauf erreichen wir den Soilasee. Rund um den See liegen Wanderer auf der Wiese und ruhen sich aus. Unsere Kinder rennen natürlich gleich zum Seeufer und entdecken Kröten, die laichen. Was für ein Schauspiel! Das ganze Ufer des Soilasee ist mit Kröten übersät, die man aber nur in Bewegung im Wasser entdeckt, da sie so gut getarnt sind.

Vom kraterähnlichen Soilasee haben wir einen wunderbaren Ausblick auf das Ettaler Mandl und die Bergkette um den See.

Soilaalm und Brotzeit

Nach weiteren fünf Minuten erreichen wir die Soilaalm, die leider bei unserem Besuch geschlossen hatte. Man soll dort aber wunderbar einkehren können.

Nun sind wir schon 1,5 Stunden unterwegs und legen eine Pause ein. 700 Meter nach der Soilaalm teilt sich der Weg in Forststraße und Wanderweg. Wir laufen den Wanderweg weiter und erreichen eine große Wiese, auf der wir picknicken und gemütlich Rast machen -schließlich haben wir ja noch 45 Minuten Abstieg vor uns.

Abwechslung und Naturschönheit

Mittlerweile spüren wir unsere Beine: Aber unsere Kinder sind aufgrund der Abwechslung der Wanderung und allen Dingen am Wegesrand, die sie unterwegs finden, so begeistert, dass es keine Beschwerden gibt.

Baden im Bach

Die letzten 45 Minuten führen durch den Wald und kleine Wanderwege, immer in Begleitung eines kleinen Bächleins. 15 Minuten vor der Talstation erreichen wir dann den größeren Bach, in den die Bächlein münden. Wenn man möchte, kann man an ganz heißen Tagen bestimmt gut die Füße darin kühlen oder ein kleines Bad nehmen. Die letzten 15 Minuten führen uns vorbei an Kühen und viel Grün.

Landschaftlich war unsere Wanderung unglaublich abwechslungsreich und einer der schönsten Wanderungen, die wir bislang gemacht haben.

Unsere Empfehlung

Wenn man mit der Gondel hinauffährt und hinunter wandert, benötigt man eineinhalb bis zwei Stunden. Wir können die Wanderung guten Gewissens Familien mit Kindern empfehlen. Als Kinderwagentour ist sie jedoch nicht geeignet. Wenn man nur Bergluft schnuppern möchte, fährt man zum Essen in das Bergrestaurant und anschließend wieder hinab – auch das ist möglich.

Zum Schluß ein Tipp

Als Tipp können wir Euch das Cafe Hochenleitner empfehlen. Es befindet sich auf der Straße Richtung Oberammergau vom Parkplatz der Laber Bergbahn. Das Café macht ihr Eis selbst- das schmeckt man. Wer noch eine Abkühlung sucht, kann direkt das Wellenbad Oberammergau neben der Bergbahn besuchen – eine genauere Beschreibung des Schwimmbads findet ihr hier.

 

 

 

 

 

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